2012 hat Bernd beschlossen, dass er von seiner Idee leben möchte. Der spätberufene Kunststudent war schon früh im Bereich Grafik und Film selbstständig. Vor 6 Jahren hat er sein Hobby zum Beruf gemacht, seit drei Jahren kann er von seinem Label Zwerkstatt leben.
Der Grund dafür: Eine innovative Idee für ein Produkt, dass wir alle tagtäglich tragen.
Der Spruch muss beim Menschen etwas auslösen
Dorschloch, Freedatensuppe oder Weltfritten sind nur ein kleiner Auszug der Wortspiele, die die T-Shirts von Zwerkstatt zieren. Aber genau die sind es, die das kleine Label von den anderen unzähligen unterscheiden, denn T-Shirt Labels gibt es wie Sand am Meer. Zwerkstatt ist einmalig.
Doch die Sprüche alleine reichen nicht – es ist die Kombination aus Wortwitz und Zeichnung, die einen stutzig machen, zum Schmunzeln und manchmal auch zum Nachdenken bringen. Und genau das ist es, was Bernd mit seiner Mode bezweckt: er möchte etwas bei den Menschen auslösen.
Nur weil man eine Idee hat, kann man noch nicht wissen, dass sie funktioniert
Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit war Bernd ziemlich mutig. Das gibt er auch selber zu: „Nur weil man eine Idee hat, kann man noch nicht wissen, dass sie funktioniert. Man muss es länger machen, sich auch mal was trauen und verrückt sein“, erklärt der Jungunternehmer im Interview.
Auch bei ihm war der Anfang nicht immer rosig. Seinen Siebdruck hat er drei Mal geändert, bis er zu dem gewünschten Ergebnis gekommen ist. Und selbst hier ist er sich nicht sicher, ob er ihn nicht irgendwann mal wieder komplett ändert. Momentan funktioniert es jedoch. Nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für seine Kunden und Kundinnen – denen gefällt es und die meisten von ihnen kommen auch wieder.

Sein Verkaufsgeheimnis: T-Shirts sind etwas Unmittelbares, etwas, das man sieht und wenn es einem gefällt, nimmt man es gleich mit. Außerdem spielt die Qualität eine große Rolle: „Ich finde, dass man ein T-Shirt ruhig 10 Jahre tragen kann. Aber es sollte weder zerfallen, noch der Druck sollte runtergehen“, meint Bernd.
Daher ist es für Bernd wichtig, seine T-Shirts aus fair gehandelter Biobaumwolle produzieren zu lassen. „Ich wollte mich nicht über andere Labels und Konzerne aufregen, und dann aber selbst Geld daran verdienen“, erklärt er seine Entscheidung.
Eine eigenartige Entwicklung in der Modeindustrie
„Das war mir persönlich sehr wichtig. Auch diese Wegwerfgesellschaft in der Mode sehe ich sehr kritisch. Heutzutage kaufen Menschen T-Shirts, ziehen sie ein, zwei Mal an und werfen sie danach weg, um sich wieder neue zu kaufen. Das ist eine sehr eigenartige Entwicklung.“
Aber auch dafür hat Bernd eine Lösung und berichtet begeistert von der Fetzndisco, die ein FairFashion Mitstreiter einmal im Monat im Doc7 in Wien veranstaltet. Dort kann jeder und jede seine alten Kleidungsstücke mitbringen und sie individuell aufpimpen. So werden den abgenutzten Lieblingsstücken ein zweites Leben eingehaucht.