Raus aus Gas, ist eine der ganz großen Herausforderungen, denen sich Wien in den kommenden Jahren stellen wird. Der Ausstieg aus russischem Erdgas ist aus verschiedenen Gründen auch keine leichte…

Raus aus Gas, ist eine der ganz großen Herausforderungen, denen sich Wien in den kommenden Jahren stellen wird. Der Ausstieg aus russischem Erdgas ist aus verschiedenen Gründen auch keine leichte Sache, trotzdem gelingt er Wien Energie schon ab 2025.

Wien Energie steigt mit 2025 aus russischem Erdgas aus. Das betrifft sowohl die Belieferung der privaten und gewerblichen KundInnen, als auch den Betrieb der Kraftwerke und die Fernwärme. Als erster österreichischer Energiedienstleister wird man den eigenen Gasbedarf nachweislich komplett aus nicht-russischen Quellen decken.

Keine Mehrkosten

Ein Großteil des benötigten Erdgas kommt aus der Nordsee und Norwegen. Die daraus entstehenden Mehrkosten, im mittleren einstelligen Millionenbetrag, wird das Unternehmen nicht an die KundInnen weitergeben, sondern selbst schultern.

Herkunftsnachweis

Während ein Herkunftsnachweis bei vielen Dingen des alltäglichen Lebens wie z.b. Lebensmittel aber auch Strom mittlerweile gang und gäbe ist, gibt es bei Erdgas bisher weder auf österreichischer noch auf europäischer Ebene ein einheitliches Kennzeichnungssystem, das die Herkunft von Erdgas transparent nachvollziehbar macht.

Nachdem es keine Zertifizierungsstelle gibt, hat Wien Energie direkte Lieferverträge mit mehreren Handelspartnern abgeschlossen. Die Herkunft wird dabei entsprechend EU-Regelung durch eine „Declaration of Honour“ garantiert. Die Handelspartner garantieren damit, dass sie die entsprechenden Mengen in das europäische Gasnetz einspeisen.

Das europäische Gasnetz aus Leitungen und Gasspeichern kann man sich als eine Art „Gas-See“ vorstellen. Sämtliche Gasmengen, die importiert werden, werden in diesen See gespeist und von dort wieder entnommen. Nachdem es bei Gas rein physikalisch nicht nachvollziehbar ist, welches Gas in deiner Gastherme ankommt, wäre ein europäisches Herkunftsnachweis-System für Gas ein Schritt zu mehr Transparenz.

„Wien Energie unternimmt alles, was für uns im aktuellen rechtlichen und regulatorischen Rahmen möglich ist. Wir liefern 2025 bilanziell 100 Prozent Gas nicht-russischer Herkunft an unsere Kund*innen. Klar ist aber auch: Die Rahmenbedingungen können wir als Marktteilnehmer nicht verändern. Was wir tun können, ist mit diesen Verträgen Marktanreize zu setzen und generell unseren Weg raus aus Gas konsequent fortsetzen“, betont Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.


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Bilder: Wien Energie