Dieser Artikel wurde am 13. Januar 2015 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Das genaue Ausmaß des weltweiten Waldsterbens durch den Klimawandel ist noch nicht wirklich bekannt. Experten warnen immer…
Dieser Artikel wurde am 13. Januar 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das genaue Ausmaß des weltweiten Waldsterbens durch den Klimawandel ist noch nicht wirklich bekannt.

Experten warnen immer wieder vor dem Rückgang wertvoller Ökosysteme durch den Klimawandel. Darunter sind die Wälder der Erde wahrscheinlich stärker bedroht als bisher vermutet. Ein Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) klärt in einer Sonderausgabe des Journal of Ecology darüber auf.

Langjährige Feldversuche sind nötig

Die gute Nachricht: Bisher hat man wohl noch kein Beispiel ausmachen können, dass Wälder durch den Klimawandel bereits gekippt, d.h. in den Zustand geraten sind, in dem sie nicht mehr nachwachsen können. Die schlechte Nachricht: Es gibt wohl erhebliche Forschungslücken. Man weiß zu wenig über die tatsächliche Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den Klimaveränderungen, um zuverlässige Prognosen abgeben zu können.

Es ist nicht leicht, Aussagen über die Anpassungsfähigkeit des Ökosystems Wald treffen zu können. Zum einen müssen sehr lange Zeiträume betrachtet werden. Zum anderen sind die Zusammenhänge der komplex. Man stellte beispielsweise fest, dass sich Dürre auf verschiedene Baumarten in verschiedenen Gebieten zu unterschiedlichen Jahreszeiten unterschiedlich auswirke. Die genauen Zusammenhänge nachvollziehen zu können, würde bei der richtigen Vorgehensweise zur Wiederaufforstung in Angesicht des Klimawandels helfen.

 Aus Wäldern werden Savannen

Wälder übernehmen viele wichtige Funktionen. Sie sind nicht nur Habitat für zahlreiche Tiere und Pflanzen, sie sind auch Holz- und Nahrungslieferant sowie CO2- und Wasserspeicher. Wenn der Baumbestand zurückgeht, kommt ein Teufelskreis in Gang: Die Wälder speichern weniger Wasser, dadurch entsteht weniger Regen. Statt Bäume werden mehr Gräser wachsen, welche in der Trockenzeit schneller brennen. Am Ende bleibt eine trockene Savanne mit nur noch wenigen Bäumen zurück. Das „freigelassene“ CO2 beschleunigt den Klimawandel und die Folgeprozesse zusätzlich.

Das Ausmaß des globalen Waldsterbens ist nicht bekannt

Es sind vor allem die erhöhten Temperaturen und die extreme Trockenheit, die den Wäldern zusetzt, selbst den Regenwäldern in den Tropen. Von den negativen Auswirkungen des Klimawandels sind aber auch Waldgebiete in Europa, im Norden der USA, in Kanada oder in Sibirien betroffen. Doch wie groß das Ausmaß des weltweiten Waldsterbens genau ist, weiß man nicht. Noch gibt es kein weltweites Monitoring.

Link zur Veröffentlichung: http://onlinelibrary.wiley.com/journal/10.1111/%28ISSN%291365-2745

Quellen:

Klimawandel trifft Wälder weltweit. Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/klimawandel-trifft-waelder-weltweit (zuletzt aufgerufen: 13. Januar 2015).

Klimawandel bedroht Wälder
Interview mit dem Tropen-Botaniker Professor Steven Jansen. Das Interview führte Andrea Weber-Tuckermann. Universität Ulm. http://www.uni-ulm.de/home/uni-aktuell/article/klimawandel-bedroht-waelderbr-interview-mit-dem-tropen-botaniker-professor-steven-jansen.html (zuletzt aufgerufen: 13. Januar 2015)

Bilder: © Martina Liel