Wälder, in denen viele verschiedene Baumarten wachsen, können mehr Kohlenstoff aufnehmen, also unsere Luft sauberer halten. Zu dem Ergebnis ist eine Studie der Universität in Alberta in Kanada gekommen. Die Erhaltung der Baumvielfalt ist damit ein wertvolles Instrument zur Eindämmung des Klimawandels, insbesondere zur Verbesserung der Kohlenstoffspeicherung im Boden.
Die in „Nature“ veröffentlichte Studie ist die erste ihrer Art, die die nachhaltigen Vorteile der Baumvielfalt auf großer räumlicher Ebene im Hinblick auf die Speicherung von Kohlenstoff und Stickstoff im Boden zeigt. Es unterstreicht die Bedeutung des Schutzes der biologischen Vielfalt in Wäldern.
Die Forscher verwendeten eine statistische Methode namens Strukturgleichungsmodellierung, um die Beziehungen zwischen der Baumvielfalt und der Kohlenstoff- und Stickstoffanreicherung im Boden zu bewerten. Dabei analysierten sie die National Forest Inventory-Datenbank Kanadas, um Daten über dekadische Zeitskalen hinweg zu erhalten, d. h. über einen Zeitraum von 10 Jahren oder länger. Konkret ergab die Untersuchung, dass eine Angleichung der Baumartenzahl in natürlichen Wäldern langfristig zu einem Anstieg des Kohlenstoff- und Stickstoffgehalts in der organischen Bodenschicht um 30 bzw. 43 Prozent führen würde. Damit einhergehend könnte die Erhöhung der Vielfalt funktioneller Merkmale wie Blattstickstoffgehalt und Erwachsenenhöhe verschiedener Baumarten innerhalb einer Gemeinschaft die Kohlenstoffspeicherung und Stickstoffspeicherung in der obersten mineralischen Bodenschicht um 32 bzw. 50 Prozent steigern.
Kohlenstoffspeicherung in Waldböden
Waldböden spielen eine wichtige Rolle bei der Bindung von Kohlenstoff, der bei der Photosynthese aus dem den Planeten erwärmenden Kohlendioxidgas gewonnen wird. Diese Böden speichern mindestens dreimal so viel Kohlenstoff wie lebende Pflanzen. Stickstoff ist ein essenzieller Nährstoff, der die Kohlenstoffassimilation und das Pflanzenwachstum in Waldökosystemen vorantreibt. Die Pflanzenvielfalt nimmt weltweit rapide ab, was zu einer Verschlechterung der Ökosystemfunktion, einschließlich der Funktion der Böden, führt. Eine größere Artenvielfalt führt also zu einer Mischung verschiedener Baumarten mit unterschiedlichen Arten der Gewinnung und Speicherung von Biomasse – sowohl in lebenden Stämmen, Wurzeln, Zweigen und Blättern als auch in neu abgestorbenen und verwesenden Pflanzenresten auf und im Boden.
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