Blitze sind beeindruckende Naturphänomene, die nicht nur atemberaubend aussehen, sondern auch immense Energiemengen freisetzen. Sie entstehen durch ein Ungleichgewicht zwischen positiven und negativen Ladungen in Gewitterwolken. Aber könnten wir diese Energie tatsächlich nutzen, um eine saubere und nachhaltige Energiequelle zu erschließen?
Die Energie der Blitze: Gigantisch und herausfordernd
Ein einzelner Blitzschlag kann bis zu einer Milliarde Volt und über 100.000 Ampere Strom enthalten. Innerhalb einer Millisekunde produziert ein Blitz dabei bis zu 10 Gigawatt elektrische Energie. Doch trotz seiner enormen Energie bleibt das Einfangen und Speichern eines Blitzes eine technische Herausforderung. Neben Elektrizität erzeugen Blitze auch Wärme, die mit über 27.000 Grad Celsius heißer ist als die Sonnenoberfläche, und Schall, den wir als Donner hören.
Kann man Blitze nutzen? Fortschritte und Hindernisse
Blitze tragen drei Energieformen: Elektrizität, Wärme und Schall. Verschiedene Forschungsansätze haben versucht, diese Energie effizient nutzbar zu machen:
- Elektrizität: Systeme wie Hochspannungs-Schaltkreise und Magnetkondensatoren wurden getestet, um Blitzenergie einzufangen. Doch die starke und kurze Entladung eines Blitzes sicher zu speichern, bleibt problematisch.
- Wärme: Fortschritte bei der Umwandlung von Wärme in Elektrizität, wie mit sogenannten Paramagnons, könnten eines Tages auch die immense Blitzhitze nutzbar machen.
- Schall: Experimente zur Schallenergie-Nutzung konzentrieren sich zwar mehr auf alltäglichen Lärm, zeigen aber potenziell einen Weg, wie auch der Donner als Energiequelle betrachtet werden kann.
Die Zukunft der Energiegewinnung aus Blitzen
Trotz der beeindruckenden Energiemengen stehen wir noch am Anfang der Entwicklung. Die unvorhersehbare Natur von Blitzen und die schwierige Speicherung der Energie stellen eine Hürde dar. Dennoch zeigen diese Forschungen, wie wichtig es ist, über die bekannten erneuerbaren Energien hinauszudenken. In Kombination mit Wind, Wasser und Solar könnten Blitze eines Tages eine neue Energiequelle für die Menschheit werden.
Benjamin Franklin hat uns mit der Erfindung des Blitzableiters, der den Blitz anzieht, einfängt und in den Boden leitet, tatsächlich schon die Hälfte des Weges geebnet. Die andere Hälfte – ihn zu zähmen – ist der schwierige Teil.
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Bild: Svitlana Koshelieva auf Unsplash