Elektrobusse verändern das öffentliche Verkehrssystem in Europa schneller als erwartet. Einem neuen Bericht des Think Tanks Transport & Environment (T&E) zufolge waren im Jahr 2024 fast die Hälfte aller in der Europäischen Union verkauften neuen Stadtbusse batterieelektrisch. Diese Entwicklung markiert einen entscheidenden Moment in der Debatte über die Dekarbonisierung des Verkehrs. Akkubetriebene Elektro-Busse haben sich als klare Gewinner erwiesen. Städte in ganz Europa rücken schnell von Diesel- und Hybridmodellen ab und entscheiden sich für Elektrobusse, weil sie Kosteneinsparungen, Effizienz und Umweltvorteile bieten.
Für die europäischen Städte und ihre Einwohner ist diese Umstellung ein großer Gewinn. Elektrobusse tragen zu leiseren Straßen, sauberer Luft und niedrigeren Betriebskosten für die Verkehrsbetriebe bei. Die Verringerung der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen ist erheblich, und die Daten zeigen, dass batterieelektrische Busse nicht nur auf dem Vormarsch sind – sie haben bereits gewonnen. Wasserstoff, der einst als ernstzunehmender Konkurrent galt, ist ins Hintertreffen geraten, und je genauer wir die Zahlen betrachten, desto deutlicher wird, dass er kein Comeback erlebt.
E-Stadtbusse auf der Überholspur
In den Niederlanden, Finnland und Norwegen werden inzwischen über 90 % der neuen Stadtbusse mit Strom betrieben. Dänemark, Island und Luxemburg holen schnell auf, mit Elektrifizierungsraten von über 80 %. Selbst größere Märkte wie Spanien und das Vereinigte Königreich haben die 50 %-Schwelle für emissionsfreie Busse überschritten, wobei batterieelektrische Modelle die überwältigende Mehrheit ausmachen. Im Gegensatz dazu machten Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse im Jahr 2024 nur 3 % der neu verkauften Stadtbusse in der EU aus. Die Niederlande, die einst 20 % ihrer Neuanschaffungen von Stadtbussen auf Wasserstoff umgestellt hatten, haben dies nun vollständig eingestellt. Diese Verschiebung ist keine geringfügige Anpassung, sondern ein klares Indiz dafür, dass Städte und Verkehrsbetriebe eine klare, datengestützte Entscheidung gegen Wasserstoff als Verkehrslösung treffen.
Neben den Kosten ist die Effizienz ein weiterer wichtiger Faktor, der zum Erfolg von Elektrobussen gegenüber Wasserstoffmodellen beiträgt. Elektro-Busse nutzen Strom direkt, während Wasserstoff einen mehrstufigen Prozess erfordert, der die Herstellung, die Speicherung, den Transport und die Rückumwandlung in Strom umfasst. Dies führt zu deutlichen Energieverlusten. Im Gegensatz zu Elektrizität, die über ein bestehendes Netz geliefert wird, muss Wasserstoff – oft unter Verwendung fossiler Brennstoffe – hergestellt, transportiert und unter hohem Druck gespeichert werden. Das macht die Versorgungskette weitaus komplexer und teurer als das einfache Anschließen der Busse an ein Ladegerät. Wasserstoffbusse erfordern auch eine spezielle Wartung und spezielle Komponenten, was langfristig zu höheren Kosten und geringerer Zuverlässigkeit führt. Diese Hindernisse haben dazu geführt, dass Verkehrsbetriebe in ganz Europa Elektrobussen den Vorrang geben.
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