Der aromatische Duft des echten Lavendels (Lavandula angustifolia) ist einprägend und man erkennt ihn sofort wieder. Im Sommer, wenn man nur mit den Händen über die Blüten streicht, riechen sie intensiv nach Lavendel. Man hat dann sofort die violetten Felder der Provence vor Augen und kann den herrlichen Sommer förmlich riechen und spüren!
Woher kommt Lavendel?
Die aromatische Pflanze wird schon seit jeher genutzt. Perser, Griechen und Römer nutzten ihn für Heilzwecke. Sein Name kommt von „lavare“, was so viel bedeutet wie sich waschen. Und das taten auch die Römer – nach einem langen Tag, badeten sie im Lavendel und konnten so entspannen. Aber auch die Wäsche wuschen sie in einem Lavendelsud.
Die Benediktinermönche brachten den Lavendel dann in den Norden. Von dort eroberte die duftende Pflanze schnell weite Gebiete Europas. Paracelsus verwendete ihn beispielsweise als Nervenmittel. Und auch die aufstrebende Parfumindustrie fand schnell Gefallen an der aromatischen Pflanze.
Genügsame Pflanze im Garten
Der Lavendel gehört zur Familie der Lippenblüter. Er ist eine Sonnenpflanze und liebt warme Standorte, wo er einen besonders feinen und aromatischen Duft entwickelt. Ansonsten mag er gerne kalkhaltige und durchlässige Erde. Gießen braucht man ihn nicht oft, da er sehr genügsam ist.
Die duftenden Blüten erntet man am besten zur Mittagszeit, da dann der Gehalt an den ätherischen Ölen am Größten ist. Nach der Blütezeit, schneidet man ihn am besten bis aufs Holz zurück und im Winter schützt man ihn mit etwas Reisig.

Wirkung des Lavendels
Sehr charakteristisch ist die beruhigende und entspannende Wirkung des Lavendels. Am Abend hilft er loszulassen und fördert das Einschlafen. Er entkrampft aber auch, wenn man Kopfschmerzen hat. In stressigen Zeiten wirkt er ausgleichend und kann ebenso die Verdauung beruhigen.
Das echte ätherische Öl sollte auch in keiner Hausapotheke fehlen, da es eines der besten Heilöle bei Verbrennungen und Wunden ist. Es ist besonders schmerzlindernd, desinfizierend und keimungshemmend.
Wirkung des Lavendels innerlich:
- Schlafstörungen
- Innere Unruhe und Nervosität
- Stress
- Migräne und Kopfschmerzen
- Verdauungsbeschwerden
Wirkung äußerlich:
- Lavendelbäder zur Entspannung
- Inhalation bei Husten und Schnupfen
- Kräuterkissen zur Beruhigung

Rezepttipp: Lavendelsirup
Lavendel kann man auch sehr gut in der Küche nutzen. Sparsam eingesetzt können die Blüten ein feines Aroma zaubern. Der Lavendelsirup ist etwas ganz besonderes und schmeckt an heißen Sommertagen sehr lecker!
Für den Sirup benötigt man folgende Zutaten und Materialien:
- 40-50 frische Lavendelblüten oder 3 EL getrocknete Blüten
- 200 ml Wasser
- 200 g Zucker
- 1 Bio Zitrone
- Topf und Sieb
- Flasche zum Abfüllen
- Tuch zum Abdecken
- Alkohol zum Desinfizieren
Zuerst schneidet man die Blüten von den Stielen. Danach gibt man den Zucker und das Wasser in den Topf und lässt es kurz aufkochen, sodass sich der Zucker löst. Anschließend das Wasser vom Herd nehmen und über die Lavendelblüten gießen. Leicht überkühlen lassen und den Saft der Zitrone hinzugeben. Mit einem Tuch zudecken und etwa 3 Tage lang ziehen lassen. Die Flasche mit etwas Alkohol desinfizieren. Danach den Sirup durch ein Sieb abseihen und in die Flasche füllen. Am besten im Kühlschrank lagern.

Lavendel ist viel mehr als nur eine duftende Pflanze. Die Inhaltsstoffe sind so vielseitig verwendbar und man kann daraus so einiges für unsere Gesundheit selber machen!