Im April 1954 liefert erstmals eine Silizium Solarzelle genug Strom um ein Spielzeugkarussell zum Drehen und eine Funkstation zum Senden zu bringen. Der Grundstein war gelegt.

Es war der 25. April 1954, ein Frühlingstag wie jeder andere – und doch einer, der unsere Energiezukunft grundlegend veränderte. In den Bell Laboratories in New Jersey versammelten sich Forscher, Journalisten und Technikbegeisterte. Vor ihren Augen präsentierten drei Wissenschaftler – Daryl Chapin, Calvin Fuller und Gerald Pearson – etwas, das damals fast wie Magie wirkte: die erste praktisch nutzbare Silizium-Solarzelle.

Ein Karussell dreht sich dank einer Silizium Solarzelle

Mit ihrer kleinen Zelle brachten sie ein Spielzeugkarussell zum Drehen und eine Funkstation zum Senden – allein durch Sonnenlicht. Keine Drähte, keine Batterien. Nur pure, direkte Energie aus der Sonne. Was heute selbstverständlich klingt, war damals eine Sensation. Zum ersten Mal gelang es, Sonnenlicht mit nennenswertem Wirkungsgrad direkt in elektrische Energie umzuwandeln.

Vom exklusiven Hightech-Spielzeug zur Energiequelle für alle

Natürlich waren diese ersten Zellen weit entfernt von der Effizienz und den niedrigen Kosten, die wir heute kennen. Mit rund 6 Prozent Wirkungsgrad und einem astronomischen Preis pro Watt war Solarstrom zunächst eine Technik für Satelliten und Spezialanwendungen – nicht für unsere Hausdächer. Aber der Grundstein war gelegt.

Fast auf den Tag genau 71 Jahre später hat sich die Vision der Bell Labs-Forscher in unsere Wirklichkeit verwandelt. Überall auf der Welt wandeln Millionen von Solarmodulen Sonnenstrahlen in saubere Energie um. Dank moderner Technik erreichen heutige Silizium-Solarzellen Wirkungsgrade von 20 Prozent und mehr – und sind so günstig geworden, dass sie in vielen Regionen die günstigste Form der Stromerzeugung darstellen.

Ein Blick nach vorne: Die Sonne bleibt unser stärkster Verbündeter

Was damals wie Science-Fiction wirkte, ist heute ein ganz praktischer Teil unseres Alltags: Solarpaneele auf Häusern, tragbare Solargeräte, riesige Solarparks. Und wir stehen erst am Anfang. Neue Materialien wie Perowskit versprechen noch höhere Wirkungsgrade und flexible Anwendungsformen.


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