Das Beispiel Norwegen zeigt, dass mit dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zum Heizen sehr viel CO2 eingespart werden kann, die Luftqualität besser wird und niemand frieren muss.

Norwegen konnte seine CO2 Emissionen aus dem Bereich Heizen deutlich reduzieren. Grund für das Gelingen der Wärmewende sind ein früher Start beim Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen durch entsprechende gesetzliche Regelungen und lange Übergangszeiten. Die meisten norwegischen Haushalte nutzen Strom für die Produktion von Wärme. Wärmepumpen decken den Wärmebedarf in Norwegen bereits zu circa 60 Prozent.

Vergleichsweise unverändert sind die Methan Emissionen, die vor allem aus der Verbrennung von Holz kommen.

In Österreich wurden 2022 erstmals mehr erneuerbare Heizsysteme installiert, als fossile Heizkessel. 2023 sank die Neubautätigkeit deutlich und damit auch der Absatz von Wärmepumpen. Wärmepumpen blieben zwar die absatzstärkste Heiztechnologie in Österreich, verzeichneten aber einen Rückgang von knapp zwölf Prozent auf 43.500 Heizungswärmepumpen.

Wärmewende für Wien

Im ersten Halbjahr 2024 lag der Absatz an Wärmepumpen – über alle Systeme und Leistungsklassen hinweg – in Österreich bei 25.101 Stück. Der Heizungswechsel auf ein System mit Wärmepumpe wird mit bis zu 75% vom Kaufpreis gefördert. Die Beliebtheit von Wärmepumpen beim Heizungstausch zeigt sich auch in den Absatzzahlen der Leistungsklassen: Die meisten Heizwärmepumpen werden in den Klassen 5 bis 10 kW (42,87 %) und 10 bis 20 kW (51,29 %) verkauft.

In Ballungsräumen und Städten wie Wien ist die Fernwärme eine effiziente Heizform und entscheidender Faktor beim Gelingen der Wärmewende. Wenn du in Wien wohnst, kannst du hier nachschauen ob bei dir Fernwärme verfügbar ist

4 Pioniergebiete

Außerdem gibt es in Wien 4 Pioniergebiete für die beschleunigte Nachverdichtung der Fernwärme bei über 1.800 Gebäuden:

Tiefengeothermie in Wien

Tief unter der Stadt befindet sich ein natürliches Heißwasserreservoir, dessen Wärme in Zukunft für das Fernwärmenetz genutzt werden soll. Mit Winter 2024/25 beginnen Wien Energie und OMV unter dem Namen deeep mit Geothermiebohrungen. Ziel ist ab 2028 klimaneutrale Fernwärme für ca. 20.000 Wiener Haushalte zur Verfügung zu stellen, wobei im Vollausbau (200 Megawatt) bis zu 200.000 Haushalte versorgt werden können.

Das Beispiel Norwegen zeigt, dass mit dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zum Heizen sehr viel CO2 eingespart werden kann, die Luftqualität besser wird und niemand frieren muss.


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Grafik: Robbie Andrew
Bild: Wien Energie